18. Juni 2008

Szenarien für Effizienz und Emotion im Intranet 2.1

Wie Potenziale für Kollaboration und Innovation durch neue Möglichkeiten im Intranet geweckt werden, hat BlueMars-Managing Partner Tobias Kirchhofer beim DMMK-Workshop "Intranet 2.0" erläutert. Der Deutsche Multimedia Kongress hat dem Potenzial, das innovative Web 2.0 Tools für das Unternehmens-Intranet bieten, ein eigenes Panel gewidmet.

Im Mittelpunkt stand die Wandlung des Internets vom passiven Konsummedium zum aktiven Mitmach-Netz. Durch die aktive Partizipation der Mitarbeiter stellen Unternehmen Wissen umfassend zur Verfügung, erhöhen die Firmenbindung und schaffen Transparenz - bei gesteigertem Anwendungskomfort. Dabei stellen die Möglichkeiten der Partizipation sowie die Community-Bildung die Unternehmenskultur vor eine große Aufgabe. Nicht die Kontrolle der Mitarbeiter, sondern ein freier Raum für offene Zusammenarbeit und intrinsische Motivation soll durch das Intranet 2.0 geschaffen werden. Gerade in Zeiten der Globalisierung sind innovative Prozesse der Schlüssel zum Unternehmenserfolg. Das firmeneigene Intranet kann den Mitarbeitern ein hervorragendes Umfeld bieten, um Interessen und Talente abseits des Arbeitsalltags zu fördern. In normalen Firmenprozessen unterschlagenes Kreativpotenzial lässt sich so offenlegen und aktiv nutzen.

Dabei gilt es, das geänderte Mediennutzungsverhalten der Mitarbeiter im Unternehmen zu fördern und abzubilden. Die "Early Adopter" neuer Technologien - im Kirchhofer-Jargon "Homo Digitalis" genannt - mit ihren Kenntnissen im Umgang mit den unterschiedlichen Tools verstärkt einzubinden, eröffnet auf doppeltem Wege Chancen für das Unternehmen. Durch die Zusammenarbeit untereinander können Experten innovative Ideen und Prozesse entwickeln. Außerdem können bisher unerfahrene Nutzer von der vorhandenen Erfahrung profitieren und an neue Nutzungsformen des Intranets herangeführt werden.

Diese Thesen unterstrich Kirchhofer anhand verschiedener Beispiele, die BlueMars bereits erfolgreich in Unternehmen implementieren konnte. Ausgangspunkt hierfür ist das firmeneigene Intranet. Hier werden Projekte gesteuert, Ideen entwickelt und abgestimmt, getestet, umgesetzt und via Extranet zu Partnern und zum Klienten hin ausgedehnt. Es dient somit als kreativer "Spielplatz", auf dem Projekte transparent werden und Ideen für anstehende Projekte ausführlich auf Tauglichkeit und Umsetzbarkeit geprüft werden können. Die Intranet-Anwendung "Erfolgsgeschichten" von BASF ist ein Ergebnis dieses Prozesses. Dort honoriert der Chemiekonzern multimedial die Preisträger der jährlich verliehenen "BASF Awards" durch ein innovatives Infotainment-Angebot. Die Umsetzung des Konzepts als Flashanwendung mit Audio- und Video-Einblendungen brachte dem Frankfurter Unternehmen schließlich eine Nominierung für die Kategorie "Information" beim renommierten Deutschen Multimedia Award (DMMA) ein. Veränderte Wertschöpfungskonzepte und Leitbilder sollten laut Kirchhofer auch die internen Strukturen eines Unternehmens flexibilisieren und öffnen. "Die Grenzen zwischen Außen und Innen der Unternehmen verschwimmen zusehends, sodass die Veränderungen in der Unternehmenskultur auch im virtuellen Raum abgebildet werden müssen", stellte Kirchhofer die Möglichkeiten und Herausforderungen zukünftiger Intranets heraus. "Die Energie und die Fähigkeiten der Mitarbeiter sollten möglichst umfänglich in Projektarbeit und Innovation fließen. Dabei kann das neue Intranet sehr hilfreich sein." Neben Kirchhofer kamen mit Dr. Peter Schütt (IBM Deutschland), Dr. Matthias Trier (TU Berlin) und Niels Anhalt (nexum) weitere hochkarätige Experten zu Wort. Kirchhofer hat sich zum Thema zusätzlich mit einem eigenen Beitrag in dem Fachbuch "Elektronische Unternehmenskommunikation" geäußert. Der Herausgeber des Buchs Frank Martin Hein hat den Workshop moderiert.